Spätjahrskonzert 2014 groß

Zwei Orchester und ein Dirigent

Gemeinschaftskonzert auf höchstem Niveau in Östringen

Eine gelungene Koproduktion erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer in der gut besetzten Hermann-Kimling-Halle beim Spätjahrskonzert des Musikvereins Östringen. Sie wurden Zeugen einer musikalischen Begegnung der besonderen Art, die der gemeinsame Dirigent Markus Mauderer ermöglichte. Neben dem Östringer Orchester, das er seit 1997 leitet, gibt er seit 2012 auch beim Musikverein „Edelweiß“ Pfaffenrot die programmatisch-künstlerische Richtung vor.

 

Beide Klangkörper musizieren im Bereich des Blasmusikverbandes Karlsruhe quasi auf Augenhöhe und zählen hier zu den führenden Orchestern.Mit einer beachtenswerten und respektablen Interpretation der Rossini-Ouvertüre zur Oper „Die diebische Elster“ eröffneten die Gäste aus dem Marxzeller Ortsteil den Abend und zeigten im weiteren Verlauf des ersten Programmteils die komplette Bandbreite ihrer mit nahezu 80 Musikern für einen Ortsteil mit 2400 Einwohnern beachtenswerten Orchesterbesetzung auf – auch ein Beleg für ein intaktes Vereinsleben und die Wertschätzung für diesen örtlichen Kulturträger. Dem von Markus Mauderer unter dem Motto „Kontraste“ vorgegebenen roten Faden entsprachen dann auch die sehr gegensätzlichen Originalwerke „Magnetberg“ von Mario Bürki und die im Popsound komponierte Ouvertüre „Chase the sun“. In der Filmmusik zu „Robin Hood“ konnte sich das bestens besetzte Waldhornregister des Orchesters auszeichnen. Die vom Publikum geforderte Zugabe gewährte man gerne mit Kurt Gäbles fetzigem „Nineteen-Fifty-Eight“.

 

Mit „Joy“ von Joseph Curiale trat dann nach der Pause das Östringer Orchester zum musikalischen Heimspiel an, bevor man sich in zwei Wochen zum Gegenbesuch nach Pfaffenrot aufmacht und dort bei der Neuauflage des Gemeinschaftsprogramms seine Visitenkarte als Kulturbotschafter der Kraichgaustadt abgibt. Trotz der zahlenmäßig überschaubareren Besetzung kann das Orchester mit seiner ihm eigenen Transparenz und dem in zwei Jahrzehnten bis 1995 erworbenen und seither stets weiterkultivierten Manfred-Keller-Klang punkten, der unverkennbar besonders beim langsamen Mittelsatz der dreisätzigen Suite „La Isla de la Luz“ von José Alberto Pina zu vernehmen war und die Herzen vieler Zuhörerinnen und Zuhörer berührte. Hier gelangen Dirigent und Orchester in allen Registern herrlich gestaltete Phrasen mit interpretatorischem Tiefgang und schönste Tuttiklänge. Die notwendige Klangkultur und Fingerfertigkeit besitzen die Akteure allemal und zweckdienlich einsetzen konnten sie diese erneut bei „Almansa“ von Ferrer Ferran, der in symphonischen Episoden die wechselvolle Geschichte der gleichnamigen Stadt im Südosten der Iberischen Halbinsel als Klanggemälde nachzeichnete. Auf den spanischen Programmschwerpunkt ließ der Hauptakteur des Abends, Dirigent Markus Mauderer eine sehr kontrastreiche Zugabe folgen. Passend zum Jubel der zufriedenen Gäste zelebrierte man am Ende mit „Jubelklänge“ von Ernst Uebel die nicht allen Blasorchestern in die Wiege gelegte hohe Kunst des Marschblasens mit einer mustergültigen Aufführung dieses Militärmusik-Klassikers.

embe

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